6. September 2023

PM: GRÜNE JUGEND Dortmund und JUSOS Dortmund verurteilen die Hetzkampagne gegen die LWL-Ausstellung „Das ist kolonial“ in der Zeche Zollern scharf.



Wir sind zutiefst schockiert über die aktuellen Entwicklungen im Falle der LWL-Ausstellung
„Das ist kolonial“ in der Zeche Zollern. Jeden Samstag von 10-14 Uhr bittet das Museum die
Besucher*innen um Rücksicht, um BIPoC-Personen (Black, Indigenous, People of Colour) in sogenannten Safer Spaces die Möglichkeit zu geben, sich vor Diskriminierung zu schützen. Für viele bedeutet das ein sicheres Umfeld mit Raum für offenen Austausch, ohne kritische oder abwertende Blicke weißer Menschen. Im Zuge dessen kam es zu einer rechtsextremen Hetzkampagne gegen das Museum, wobei auch Mitarbeiter*innen bedroht wurden.


In einigen Medien wurde fälschlicherweise berichtet, die Ausstellung sei nur für BIPoC-
Personen geöffnet. Das ist nicht nur falsch und journalistisch unsauber, sondern auch
unsensibel. Wir haben eine Verantwortung für unsere Geschichte, dazu gehört auch die
Aufarbeitung der Gräueltaten in deutschen Kolonien.


Umso betroffener macht es uns, dass neben der AfD und anderen rechtsextremen
Kleinparteien auch die Jugendorganisation der CDU, die Junge Union, auf den Zug dieser
Hetzkampagne aufgesprungen ist.


„Diese von Rechtsextremist*innen initiierte Kampagne schadet nicht nur unserer Demokratie,
sondern verharmlost auch die unzähligen Verbrechen der Kolonialzeit. Besonders für die
Junge Union, von denen man eigentlich noch ein Hauch geschichtlicher Sensibilität erwarten
könnte, ist es ein Armutszeugnis. Die Verzweiflung ist dem Anschein nach mittlerweile so groß,
dass die Brandmauer nach Rechtsaußen immer weiter schwindet“ sagt Julius Obhues,
Sprecher der GRÜNEN JUGEND Dortmund.


Berk Eraslan, Mitglied des Landesvorstands der NRWJusos und stellv. Vorsitzender der Jusos
Dortmund, sagt dazu: „Das LWL-Museum leistet unverzichtbare Arbeit dabei, den
Kolonialismus für die gesamte Breite unserer so vielfältigen Bevölkerung verständlich und
greifbar zu machen.
Die im Museum ausgestellten Artefakte können auf BIPoC (Black, Indigineous, People of Color)
potenziell traumatisierend wirken. Ein möglichst sensibler Umgang mit diesen historischen
Gegebenheiten ist erforderlich, Safer Spaces sind dafür eine großartige Möglichkeit. Diese
bieten nämlich einen vergleichsweise sicheren Raum vor diskriminierenden und unsensiblen
Kommentaren.“



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